Der Türkenhasser-Anwalt Prof.Bernd Max Behnke M.A.

03.06.2018

Der Türkenhasser-Anwalt Prof.Bernd Max Behnke M.A.

In einem Land, in dem man gut und gerne leben möchte, ist es kein Fehler, wenn man über eine gewisse Flexibilität verfügt, auch und gerade im Hinblick auf das Berufsethos. Diese These wollen wir heute ein weiteres Mal anhand von Prof.Bernd Max Behnke M.A. überprüfen. Mittlerweile hat es sich bis zur „taz“ in Berlin herumgesprochen, dass eine Gerichtsverhandlung mit Prof.Bernd Max Behnke M.A. ein Erlebnis der ganz besonderen Art ist.

Am 04.05.2013, eine Woche vor Beginn des NSU-Prozess in München, fand vor dem Landgericht Rottweil eine denkwürdige Verhandlung statt, zu der die taz eine Prozessbeobachterin geschickt hat.

Quelle

Worum geht es ? :

ROTTWEIL taz | Tobias M. ist 21 Jahre alt, man fand bei ihm eine Hakenkreuzflagge und ein paar Alben mit rechtsextremer Musik. Er mag keine Leute, die von Sozialhilfe leben und trotzdem einen Flachbildfernseher haben, sagt er. Schon gar nicht, wenn sie Ausländer sind. Tobias M. ist Metzger. Vielleicht hat er getan, worüber er und seine Kumpels in Dürbheim im Landkreis Tuttlingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, bis dahin nur redeten.

Er soll versucht haben, in der Nacht auf den 7. Oktober 2012, als er betrunken von einem Weinfest kam, einen Sperrmüllhaufen direkt vor dem Haus einer neunköpfigen türkischen Familie in Brand zu stecken. Besonders schwer wiegt der Vorwurf, dass er mit einer Mülltonne den Fluchtweg verstellen wollte. M. wähnte sich im Schutz der Nacht, wurde jedoch von den Bewohnern bemerkt, als er die Mülltonne verrückte. Die Familie konnte mit einigen Eimern Wasser den Brand löschen. Verletzt wurde niemand.

Jetzt sitzt Tobias M. in Raum 201 des Landgerichts Rottweil. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchte schwere Brandstiftung und versuchten Mord vor. Motive: Fremdenfeindlichkeit und Sozialneid, unter anderem. Geforderte Strafe: sechs Jahre. Ein Prozess in der Provinz.

München ist weit weg. Dort beginnt kommende Woche der Prozess gegen den organisierten Rechtsterrorismus, gegen Beate Zschäpe und den NSU. So weit weg, dass die betroffene türkische Familie in Dürbheim noch nie davon gehört hat. Dort, in München, der große Fall, neun Tote, hier ein kleiner Fall, einer von den vielen, die sich fast unterhalb der Wahrnehmungsschwelle zutragen. Am Gericht in Rottweil gibt es kein Akkreditierungsverfahren. Wer den Prozess beobachten will, kann das tun.

Die betroffene türkische Familie wird auch nicht davon gehört haben, dass ein gewisser Prof.Bernd Max Behnke M.A. auch beim NSU-Prozess als Anwalt auftritt. Behnke`s Aufritt vor dem Gericht in Rottweil wird von der taz so beschrieben :

M.s Verteidiger Bernd Behnke echauffiert sich über den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. Dem Jungen gehören die Ohren lang gezogen, findet er. Wären der Justitia die Augen nicht schon verbunden, könnte man sich gut vorstellen, dass Behnke sie bitten würde, eines zuzudrücken. Er fordert drei Jahre Haft, die Mindeststrafe. Und eine Therapie, auch wegen des schwierigen familiären Hintergrundes.

Es ist allgemein bekannt, dass sich Prof.Bernd Max Behnke M.A. schnell echauffiert, aber über den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit, das ist neu. Es ist auch nicht bekannt, dass er beim NSU-Prozess jemals gefordert hätte, dass der Frau Zschäpe die Ohren lang gezogen gehören. Er fordert dort einen Millionenschadensersatz für die Angehörigen eines der türkischen Mordopfer. Von dem möglicherweise erreichten Schadensersatz bleibt ein beträchtlicher Anteil bei ihm hängen. Das ist so üblich und nicht zu beanstanden.

Wie ist es den türkischen Opfern des Türkenhassers beim Prozess in Rottweil ergangen ?

Dabei wäre eine Befriedung nötig, sagt er (Behnke). „Was meinen Sie, was in der Gemeinde los ist? Die schimpfen über Türken, den Sozialstaat, dann auch noch über das Gericht.“ Es dürfe nicht dazu kommen, dass jede Tat, die mit Ausländern zu tun habe, als fremdenfeindlich gelte – auch nicht im Deutschland der NSU-Morde. Das, sagt Behnke und dreht alles um, sei das eigentlich fremdenfeindliche Verhalten.

Behnke sagt, dass das eigentliche fremdenfeindliche Verhalten darin liegt, dass jede Tat, die mit Ausländern zu tun habe, als fremdenfeindlich gelte. Selbst die taz hat den Irrsinn in dieser Aussage bemerkt. Aber das ist nicht das Problem.

In einem Land, wo man gut und gerne lebt, soll jeder seine Meinung sagen können.

Auch ein Rechtsanwalt soll während einer öffentlichen Gerichtsverhandlung sein identitäres, völkisches oder rechtsradikales Gedankengut zum Besten geben, so lange er auf dem Boden der verfassungsmässigen Ordnung bleibt und nicht den Holocaust leugnet oder ähnliches.

Zu einem bunten und vielfältigen Land gehören auch Gestalten wie Behnke M.A.

Das Problem liegt hier :

Quelle

Damals in Rottweil als Anwalt des Türkenhassers und derzeit als Anwalt der Stadt Löffingen vor dem Amtsgericht Neustadt vertritt Behnke die Interessen der Täter. Sein soziales Engagement und sein Berufsethos haben ihn bei letzterem Mandat dazu verpflichtet, eine Urkunde zu fälschen. Wenn Justitia die Augen nicht verbunden sind, kann ich mir gut vorstellen, dass sie Behnke die Ohren lang zieht …
Die Interessen der Täter vertreten zu dürfen, wiegt die damit verbundene Bestrafung bestimmt auf.

Ich finde den Umstand ziemlich spannend, dass Türken auf der einen Seite als Steigbügel herhalten mussten, damit Behnke M.A. das Bundestverdienstkreuz bekommt, um dann auf der anderen Seite verhöhnt zu werden, weil sie sich nicht so anstellen sollen, nur weil einer versucht hat, sie abzufackeln.

Spannend finde ich auch, dass Prof.Bernd Max Behnke genau weiss, was in der Gemeinde Dürbheim los ist und über wen sie dort schimpfen, während er offensichtlich nicht weiss, was in Löffingen los ist und über wen sie da schimpfen. Aber vielleicht ist das auch besser so …

Wie ist es mit den türkischen Opfern des Türkenhassers und seines Anwalts weiter gegangen ?

„Im Zweifel für den Angeklagten“, sagt der Richter, Beweise für die Tötungsabsicht gab es nicht. Die türkische Familie wird Revision einlegen. Und sie hat einen Wunsch: wegziehen aus Dürbheim.

Tja, da hat Prof.Bernd Max Behnke wieder mal ganze Integrationsarbeit geleistet …

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